Differenziertes lernen in innovativen Schulen? Ausgewählte Aspekte der Unterrichts- und Schulentwicklung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Freien Ganztagsschule Leonardo
Förderung: Kreisverband Arbeiterwohlfahrt Jena-Weimar e.V. (AWO)Externer Link
Zeitraum: 2017-2019
Projektleitung: Prof. Dr. Alexander Gröschner
Team: Dr. Dennis Hauk
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Freien Ganztagsschule Leonardo in Jena werden innovationsbezogene Aspekte schulischer Praxis näher untersucht. Dazu werden zwei Teilprojekte mit unterschiedlichem Fokus für die Unterrichts- und Schulentwicklung durchgeführt.
Teilprojekt I: Elternbefragung zur Schulwahl und Zufriedenheit
Die teil-standardisierte Befragung richtet sich an diejenigen Eltern, deren Kind zum regulären Schulbeginn (1. Klasse bzw. 5. Klasse) oder als Quereinsteiger an der Leonardo-Schule beginnen. Das Ziel der Befragung ist es, Informationen zur Schulwahl und zur Einschätzung des Schulstarts der Schülerinnen und Schüler an der Leonardo-Schule zu erhalten. Die zu mehreren Messzeitpunkten erhobenen Daten (ca. N=200) dienen im Zuge der Auswertung der Weiterentwicklung des innovativen Schulkonzepts. Einen Schwerpunkt bilden hierbei Schülerinnen und Schüler, die als Quereinsteiger mit einer vorhandenen, eher in traditionellen Schulen erworbenen Schülerbiografie in die überwiegend offenen Lehr-Lernformen der Leonardo-Schule eintreten und diesbezüglich differenzierte Lernsituationen erleben und Lernstrategien erwerben.
Teilprojekt II: Unterrichtsvideografien zur Lehrer-Schüler-Interaktion in offenen und geschlossenen Lernumgebungen (VID@LEO)
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der Leonardo-Schule wird das unterrichtliche Handeln der Lehrkräfte und Pädagoginnen/Pädagogen im Kontext des Schulkonzepts näher untersucht. Bisherige Videostudien zeigen, dass Lehrer-Schüler-Interaktionen häufig sehr eng strukturiert und lehrerzentriert ablaufen. Dies hat zum Teil negative Auswirkungen auf die Schülermotivation und das Interesse am Unterrichtsfach. In Bezug auf eher schülerzentrierten Unterricht, wie er im Schulkonzept der Leonardo-Schule festgehalten ist, gibt es bislang kaum aussagekräftige Befunde aus Videoanalysen. Die vorgenommenen Videoaufzeichnungen im Unterricht im Sekundarbereich (in den Bereichen Fachunterricht, Lernbüro und Projektarbeit) dienen daher zur systematischen Beschreibung der Lehrer-Schüler- sowie der Schüler-Schüler-Interaktionen. Darüber hinaus ist das Ziel, bestehende Kategoriensysteme zur Beschreibung der Interaktionen auf die veränderten Bedingungen in offenen Lernumgebungen anzupassen bzw. weiterzuentwickeln.